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Rumpelstilzchen |
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aufgeführt
am: |
12.,
13., 14. Dezember 1986 |
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Regie: |
Andrea
Eller |
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Was man aus einem fünfseitigen Märchen der Gebrüder
Grimm alles machen kann, das hat Hermann Wanderscheck mit
seiner Bühnenfassung vom „Rumpelstilzchen“
bewiesen:
Den hochmutigen Müller verwandelt er in den gutmütigen,
liebenswerten Müllermeister Vollkorn, der geldgierige
König wird zum gütigen Herrscher, der vom Volke
geliebt und nicht gefürchtet wird, und aus dem häßlichen,
machtgierigen Waldgnom wird ein Rumpelstilzchen, das man
wegen seiner Tierliebe und Hilfsbereitschaft gern hat. Richtig
„böse“ ist in Wanderschecks Stück eigentlich
nur die „Herrin des Waldes“ (die ebenso wie die
„Tante Überall“ bei Grimm nicht zu finden
ist), die Rumpelstilzchen voll in ihrer Gewalt hat. Und
gerade die kommt am Ende ohne Strafe davon! |
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Zum Trost für die Happy-End-Fans: Das Rumpelstilzchen
muß nicht sterben, es verschwindet nur!
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Wer
kennt nicht das „Ach, wie gut, daß niemand
weiß...?“ Wer hätte nicht um die Müllerstochter
gebangt, die Stroh zu Gold spinnen soll, und um ihren
Sohn? |
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So kurz vor Weihnachten in der Adventszelt, wenn die Schlecht-Wetter-Tage
nach Plätzchen, Kerzen und Strohsternen duften, fallen
einem auch Omas Märchen wieder ein. Die rührenden
und spannenden Geschichten von Prinzessinnen und Königssöhnen
passen gut zur Vorweihnachtszeit, wenn man sich draußen
höchstens kalte Nasen holt. |
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Was lag für uns wohl näher als eine Märchenaufführung!
Die „bezaubernden“ Bösewichte und die ausschließlich
Guten mußten aber auch in prächtige Kostüme
gesteckt und mit phantasievollem Make up versehen werden.
Denn abgesehen von der mühsamen Probenarbeit stehen
auch Kleider, Requisiten und Kulissenarbeit an, und das
will bewältigt werden... Was wäre denn ein richtiger
Märchenkonig in Jeans und Pulli? Schließlich
ist auch nicht jede Mutter eine diplomierte Kostümschneiderin.
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Jetzt, nach einer Menge Arbeit, möchten Ingo und
ich Sie einladen, sich von „unserem“ Rumpelstilzchen
bei „Heute brat' ich, morgen koch' ich...“
getrost verzaubern zu lassen. |
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Viel Spaß beim 2. Projekt der kleinen Theater-AG!
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Andrea
Eller |
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Rumpelstilzchen:
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Johannes
Holstein |
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Die
Herrin des Waldes: |
Silja
Dumont |
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Der
Rabe: |
Daniel
Romes |
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Kater
Kratzepfote: |
Stefan
Rieß |
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Florina:
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Alexandra
Seul |
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Heide: |
Anja
Schwandt |
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Müllermeister
Vollkorn: |
Ingo
Everz |
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Tante
Überall: |
Nicky
Dietrich |
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Jägermeister
Knallbüchs: |
Adrian
Denn |
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König
Leberecht: |
Felix
Schneider |
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Hofmeister
Tummeldich: |
David
Dräger |
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Schatzmeister
Pinke-Pinke: |
Oliver
Wolff |
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Diener: |
Jessica
Fernes, Petra Fußhöller |
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Nadine
Hürten |
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General-Anzeiger
vom 15.12.86
So manche Erinnerung wurde wieder wach
Erfolg der Theater AG mit Rumpelstilzchen am Sinziger Rheingymnasium |
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So mancher mag das Märchen der Gebrüder
Grimm um den grimmigen Waldgnom Rumpelstilzchen
aus den eigenen Kindertagen etwas anders in Erinnerung
haben, als es jüngst im Ganztagesbereich des
Rheingymnasiums auf die Bühnenbretter kam.
Und in der Tat, die Bühnenfassung von Hermann
Wanderschreck, der sich die Kleine Theater AG der
Schule als zweites Projekt angenommen hatte, wirbelte
die altüberlieferte Story des Märchens
und die Rollen der Akteure ganz schön durcheinander.
Doch dem Erfolg beim Publikum tat das in allen drei
Aufführungen keinen Abbruch.
Rumpelstilzchen selbst hatte wohl die größte
Verwandlung mitzumachen. Aus dem machtgierigen und
häßlichen Waldschrat wurde ein tierlieber
und hilfbereiter Waldgeist, der von Johannes Holstein
hervorragend dargestellt wurde. Aber auch die anderen
Figuren hatten einige Veränderungen erfahren.
Aus dem hochmütigen Müller der Grimmschen
Fassung wird ein gutmütiger Müllermeister
Vollkorn (gespielt von Ingo Everz), selbst der König,
in der Urfassung nur am Geld orientiert, wird zum
milden und gütigen Herrscher (Felix Schneider).
Neue Figuren gab es
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ebenfalls. Die Herrin des Waldes (dargestellt von
Silja Dumont), die in der Fassung von Wanderschreck
nun wirklich richtig eklig böse ist, und „Tante
Überall“ (Nicky Dietrich) zählen dazu.
Selbstverständlich gab es auch für die vielen
Fans des neuen Rumpelstilzchens ein Happy-End. Es
zerriß sich nicht wie im Orginal buchstäblich
in der Luft, sondern verschwindet mit unbekanntem
Ziel. Die zahlreichen Zuschauer, ob groß oder
klein, hatten in jedem Fall ihren Spaß und ihre
Freude an der neuen Version des alten Grimmschen Märchens
und sparten nicht mit Beifall.
Bevor die gelungene Aufführung allerdings stand,
mußte der Leiter der Theater AG, Ingo Scharrenbroich,
wiederholt sein Improvisationstalent unter Beweis
stellen. Ob ein guter Teil der Kostüme drei Tage
vor der Vorstellung noch irgendwo verschüttet
war, oder sich einer Hauptakteure rechtzeitig in der
Premierenwoche verletzte, dann aber doch spielen konnte,
Aufregungen waren genug zu bestehen. Daß dann
schließlich doch noch alles klappte, lag nicht
zuletzt auch am Spaß und Engagement der Akteure,
auf deren weitere Aktivitäten man nicht nur in
der Barbarossastadt mit Spannung wartet.
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Bühnenbild: |
Beate
Reich, Ingo Scharrenbroich |
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Lichttechnik: |
Jörg
Hennig, Wolfgang Nett |
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Kostüme: |
Cordula
Dietrich, Andrea Eller |
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Frau
Everz, Janne Lübben |
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Frau
Scharrenbroich, Frau Tempel u. a. |
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Make-up: |
Andrea
Eller |
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Graphische
Gestaltung: |
Alexander
Schwikkard |
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Dramaturgische
Beratung: |
Manfred
Sturm |
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Souffleuse: |
Carmen
Deres, Carolin von Ostrowski |
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Leitung: |
Ingo
Scharrenbroich |
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Regie: |
Andrea
Eller |
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