Die Kleine Theater-AG des Rhein-Gymnasiums Sinzig zeigte sich mal wieder ganz groß: Mit ihrer Version von Michael Endes Kinderbuch-Klassiker „Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer“ feierte die junge Truppe eine viel beachtete Premiere. Begeisterung herrschte im Publikum durch alle Altersgruppen hinweg. Nicht nur die im Zuschauerraum zahlreich vertretenen Kinder kamen voll auf ihre Kosten.
Das lag zum einen an der humorvollen Inszenierung und schauspielerischen Leistung der jungen Schüler. Zum anderen aber auch an der bei Bühnenbau und Ausstattung zur Schau gestellten Liebe zum Detail. Keine Frage: Die Kulissenbauer und Requisiteure haben sich bei der diesjährigen Theaterproduktion erneut selbst übertroffen. Mit dem Bau von Lok Emma und der Herstellung der aufwendigen Bühnenbilder hatten sie einen Großteil ihrer Osterferien verbracht.
Zur bekannten Melodie zischte die dampfende Lok Emma auf Rädern auf die Bühne. Kleinere Rangier-Probleme des genialen Gefährts überspielten die Schauspieler gekonnt – allen voran Jim Knopf (Leon Reimann) und                        

Lokomotivführer Lukas (Karsten Klöckner). Ein stets passender Soundtrack und eine effektvolle Lichtgestaltung begleitete die abenteuerliche Reise, die das ungleiche Paar von der beschaulichen Insel Lummerland bis in die gefährliche Drachenstadt Kummerland führt.
Insgesamt vier Bühnen sorgten dafür, dass sich die Zuschauerköpfe kollektiv mal hier-, mal dorthin wendeten. Zu bestaunen gab es die verwegensten Orte: etwa das laut Lukas süßsauer riechende Land des Kaisers von China und die flirrende Wüste am Ende der Welt. Dunkelheit und Schneegestöber herrschten in der Region der Schwarzen Felsen. Echter Rauch quoll aus den Feuerkratern im Land der 1000 Vulkane, die der niedliche Halbdrache Nepomuk (Tabea Schlee) seine Heimat nennt.
Schließlich kommt es zum Showdown bei der schrecklichen Frau Malzahn (Miriam Griehl) in der Drachenstadt. Mit tatkräftiger Unterstützung von Lukas und Emma rettet Jim Knopf die verschleppte Prinzessin Li Si und ergründet nebenbei auch seine eigene geheimnisvolle Herkunft.

Rhein-Ahr-TV vom 15. April 2008
6:42 min, für Windows-Media-Player